Fachkräftesicherung und Demografie

Sinkende Geburtenraten und höhere Lebenserwartungen führen zu veränderten Altersstrukturen. Erste Auswirkungen dieser demografischen Entwicklung spüren Unternehmen bereits heute: Einer Studie der Prognos AG zufolge werden in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2030 rund zehn Prozent der benötigten Erwerbstätigen über alle Qualifikationsstufen hinweg fehlen. Dies entspricht einer Arbeitskräftelücke von 500 000 Erwerbstätigen.

Damit den Unternehmen auch künftig ausreichend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, müssen Maßnahmen ergriffen werden, die zur Fachkräftesicherung beitragen.

Potenziale ausschöpfen

Dabei muss zunächst das Potenzial aller Erwerbspersonen in Baden-Württemberg genutzt und entwickelt werden. Dies betrifft zum einen die Beschäftigten in Unternehmen, die durch berufliche Weiterbildung erheblich zur Beschäftigungssicherung beitragen. Gleichzeitig müssen aber auch die erwerbslosen Personen - insbesondere die Langzeitarbeitslosen - in den Fokus rücken. Hier gilt es, entsprechende Angebote zu konzipieren, die die Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt unterstützen.

Allerdings wird das inländische Erwerbspersonenpotenzial allein nicht vor einem Fachkräftemangel schützen. In einzelnen Branchen und Berufsgruppen ist bereits heute ein erheblicher Fachkräfteengpass spürbar: Gesundheits- und Pflegeberufe, Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeugbaus sowie soziale und hauswirtschaftliche Berufe können nicht ausreichend besetzt werden.

Deshalb benötigen Unternehmen auch Maßnahmen, die durch Anwerbung im Ausland den Fachkräftebedarf decken können. Beispielhaft hierfür sind europäische Mobilitätsprogramme, die ausländische, arbeitslose Fachkräfte oder ausländische Jugendliche adressieren.

Zudem müssen Zielgruppen wie ältere Beschäftigte oder Berufsrückkehrer stärker in den Fokus rücken. Das bedeutet: Neben einem gut funktionierendem Ausbildungs- und Personalmarketing sowie einer gezielten Personalentwicklung muss eine Weiterbildungsstrategie für jüngere und ältere Mitarbeiter entwickelt werden.

Allianz auf Landesebene

Die Arbeitgeberverbände haben bereits im Jahr 2011 gemeinsam mit der Landesregierung und weiteren Wirtschaftsorganisationen die Allianz zur Sicherung der Fachkräfte in Baden-Württemberg geschlossen. Die Allianzpartner haben sich dabei auf zehn Ziele verständigt und ein Fachkräfteprogramm erarbeitet, das stetig fortgeschrieben wird.

Ein wesentliches Ziel ist der Ausbau von regionalen Fachkräfteallianzen. Das von den Arbeitgeberverbänden getragene Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft ist vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft mit der Koordinierung der regionalen Fachkräfteallianz Bodensee-Oberschwaben beauftragt.

Südwestmetall macht Bildung

Die Bildungsinitiative Südwestmetall macht Bildung steht für ein konsequentes Engagement in allen Phasen der Bildungsbiographie. Damit fördern wir junge Talente bereits in den Kindertageseinrichtungen und begleiten sie bis hin zum Beruf. Unser Ziel: Fachkräfte in der Metall- und Elektroindustrie sichern.

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