Die duale Berufsausbildung ist ein zentraler Bestandteil für die Nachwuchsgewinnung in der Metall- und Elektroindustrie. Sie bietet hervorragende Karriereperspektiven als Facharbeiter. Allerdings entscheiden sich immer mehr Schulabgänger für andere Wege des Ausbildungs- und Berufseinstiegs. Dabei werden beide benötigt: dual und akademisch ausgebildete Fachkräfte.
Gleichzeitig weisen viele Schulabgänger, die sich um eine Stelle im dualen System bewerben, nicht die nötige Ausbildungsreife auf. Das duale Ausbildungssystem muss deshalb einerseits für leistungsstarke Schulabgänger attraktiv bleiben und andererseits neue Wege auch für leistungsschwächere Schulabgänger eröffnen. Dies bedeutet: Für Leistungsstarke müssen verstärkt Zusatzqualifikationen sowie inhaltlich und zeitlich flexible Ausbildungsmöglichkeiten angeboten werden.
Leistungsschwächere Jugendliche brauchen Einstiegsmöglichkeiten in Form von Einstiegsqualifizierung und zweijährigen Berufen mit Anschlussmöglichkeiten in die dreijährigen Berufe. Darüber hinaus brauchen sie Unterstützung beim Übergang von der Schule in den Beruf mit Angeboten zur Berufsorientierung.
Außerdem sind betriebliche Einstiegsqualifizierungen, kombiniert mit sozialpädagogischem Training und Theorievermittlung an der Berufsschule erforderlich. So werden von den Tarifpartnern und der Bundesagentur für Arbeit weitere Wege in die Ausbildung ermöglicht und gleichzeitig verborgene Nachwuchspotenziale für die duale Ausbildung erschlossen. Im Projekt „Chance M+E“, das auf dem Tarifvertrag Förderjahr basiert, werden Jugendliche mit Förderbedarf in einem Vorbereitungsjahr auf eine Ausbildung in der M+E-Industrie vorbereitet. Diese attraktive Form des Einstiegs erschließt zugleich weitere Potenziale für die duale Ausbildung.