Südwestmetall vergibt erstmals „Award Arbeitsmedizin“ und Stipendium für Doktorarbeit im Sektor „Arbeit und Gesundheit“

Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hat erstmals den „Award Arbeitsmedizin“ und ein Stipendium für eine Doktorarbeit im Themenfeld „Arbeit und Gesundheit“ vergeben.

„Damit wollen wir die Forschung und den Nachwuchs im Bereich Arbeitsmedizin unterstützen, denn in diesem Medizinfeld steuern wir auf eine große Unterversorgung zu“, sagte der für Arbeitspolitik zuständige Südwestmetall-Geschäftsführer Kai Schweppe anlässlich der Urkundenverleihung beim „Tag der Arbeitsmedizin“ des Verbandes in Freiburg. Der mit 2000 Euro dotierte Award ging an Dr. med. Daniel Steinmann, den leitenden Betriebsarzt des Betriebsärztlichen Dienstes der Universitätsklinik Freiburg. Das Stipendium über 5000 Euro erhielt Timothy Cobb für eine Doktorarbeit am Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

„Bereits heute besteht eine Lücke zwischen dem Angebot an Betriebs- und Arbeitsmedizinern und der Nachfrage der Unternehmen nach betriebsärztlicher Betreuung für ihre Beschäftigten“, erläuterte der Arbeitgebervertreter. „Diese Lücke wird ohne entsprechendes Gegensteuern in Zukunft noch größer werden.“ So seien von den knapp 12.500 Ärzten mit arbeitsmedizinischer Fachkunde in Deutschland derzeit fast 62 Prozent bereits 60 Jahre und älter. Gleichzeitig sorgten zunehmende Pflichten der Unternehmen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie steigendes Engagement im Bereich betrieblicher Gesundheitsförderung für einen weiter wachsenden Bedarf an Arbeitsmedizinern bzw. Betriebsärzten, sagte Schweppe: „Neben dem Award und Stipendium stärkt Südwestmetall die Arbeitsmedizin in Baden-Württemberg deshalb auch durch finanzielle Unterstützung des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung an der Universität Tübingen.“

Dr. Daniel Steinmann erhält den Award von Südwestmetall für eine Studie zu Möglichkeiten, das Risiko von Nadelstichverletzungen von Beschäftigten im Gesundheitswesen zu verringern. Dabei untersuchte der 41-Jährige Eigenschaften und Handhabung verschiedener Sicherheitsmechanismen von sogenannten Flügelblutentnahmesystemen. Die Ergebnisse der Studie sollen den Medizinherstellern bei der Optimierung der Sicherheitsmechanismen helfen. Kooperationspartner bei der Studie waren mehrere Medizinproduktehersteller, unter anderem die Heidelberger Becton Dickinson GmbH.

Timothy Cobb bekommt das Stipendium von Südwestmetall für eine Doktorarbeit zu den gesundheitlichen Auswirkungen des sogenannten Exoskeletts „Chairless Chair“, eine an den Körper geschnallte Sitzhilfe, die einen flexiblen Wechsel zwischen Sitzen und Stehen ermöglicht. Das Exoskelett findet insbesondere in der Industrie Verwendung. Die Studie untersucht den Einfluss des „Chairless Chairs“ auf die Oberkörperhaltung und die Aktivität ausgewählter Muskeln bei verschiedenen Sitzhöhen und Arbeitsplatzmaßen. Kooperationspartner der Doktorarbeit ist die Audi AG.

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