Positive Resonanz: Rund 200 Teilnehmer aus Schulen, Hochschulen und Unternehmen nahmen an 20 praxisnahen Workshops im Karlsruher ZKM für Kunst und Medien teil
Die digitale Welt verändert das Lernen wie kaum eine gesellschaftliche Entwicklung zuvor. Wie können Schüler und Lehrkräfte von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren? Wie sehen zeitgemäße digitale Lehr- und Lernsettings aus? Was hat sich in der Praxis bewährt?
Mit diesen Fragen befassten sich beim dritten landesweiten Kongress MINT Zukunft schaffen rund 200 Teilnehmer aus Schulen, Hochschulen und Unternehmen im Karlsruher ZKM Zentrum für Kunst und Medien. Eingeladen zu der Veranstaltung hatte der Arbeitgeberverband Südwestmetall gemeinsam mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und der Initiative MINT Zukunft schaffen. MINT ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Digitalisierung lebt von Vernetzung der dritte Kongress MINT Zukunft schaffen ist dabei ein wichtiger Innovationstreiber. Die Stadt Karlsruhe und die Technologieregion bringen dabei heute ihre eigene Potenziale ein, wir sind daher stolz, Veranstaltungsort dieses heutigen Kongresses zu sein, sagte Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, in seinen Grußworten.
Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz betonte in ihrer Rede: Kinder und Jugendliche für technische und naturwissenschaftliche Themen zu begeistern, ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen. Mit der Digitalisierung verändern sich auch die Unterrichts- und Lernformen in der Schule und in der Ausbildung sowie die Arbeitsanforderungen in den Unternehmen. Da technische Fähigkeiten, IT-Fachwissen und Online-Kompetenzen immer wichtiger werden, ist die Gestaltung von Schule und Unterricht in Zeiten der Digitalisierung ein zentrales Zukunftsthema.
Für die berufliche Orientierung und die MINT-Fachkräftesicherung benötigen wir viele MINT-freundliche Schulen, ein durchgängiges MINT-Curriculum, eine MINT-Spitzenförderung, eine enge Verknüpfung von Schulen und außerschulischen Lernorten und erstklassig aus- und fortgebildete Lehrkräfte. Dabei rückt die Digitalisierung sowohl als Lernmethode als auch als Lerngegenstand immer stärker in den Mittelpunkt, so Stefan Küpper, Geschäftsführer bei Südwestmetall. Dem tragen wir mit dem diesjährigen Themenschwerpunkt des Kongresses Rechnung.
Wie Lehr- und Lernprozesse mit digitalen Medien an Schulen optimal gestaltet werden können, skizzierte Prof. Dr. Katharina Scheiter von der Universität Tübingen zu Kongressbeginn am Beispiel des Projekts eChemBook. Ein Team aus Forschung und Praxis entwickelte und evaluierte einen Prototyp für ein digitales Chemieschulbuch, das eChemBook, basierend auf Erkenntnissen aus der Forschung. Die Ergebnisse wurden im Rahmen von Gestaltungs- und Handlungsempfehlungen zurück in die Praxis transferiert.
In 20 praxisnahen Fortbildungsveranstaltungen und Workshops konnten die Teilnehmer die Themen Digitalisierung und digitale Bildung in Schule und Unterricht vertiefen. Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg stellte beispielsweise den Medienentwicklungsplan (MEP-Online) vor, der Schulen bei der Entwicklung eines passgenauen Medienkonzepts begleitet und unterstützt. Die Ernst-Reuter-Schule Karlsruhe gab Einblicke in die Einführung eines Medienprofils. Gemeinsam erarbeiten die Workshop-Teilnehmer erste Schritte, um in ihrem eigenen Umfeld tätig zu werden.
Zum Thema Cybermobbing, mit Präventionstipps für Lehrkräfte zum Umgang mit jugendgefährdenden Inhalten, informierte das Polizeipräsidium Karlsruhe. Prof. Dr. Petra Grimm vom Institut für Digitale Ethik der Hochschule der Medien in Stuttgart, beleuchtete die Phänomene Cybermobbing und Hate-Speech sowie die Preisgabe privater Daten in sozialen Netzwerken.
Die tablet teachers der Rennbuckel Realschule Karlsruhe zeigten Möglichkeiten auf, wie Lehrkräfte das iPad in den Unterricht integrieren und die medienpädagogische Arbeit an ihrer Schule forcieren können. Die Teilnehmer konnten einzelne Unterrichtsbausteine mit Hilfe des iPads erproben und verschiedene Apps kennenlernen, die sich für den Einsatz im Unterricht bewährt haben. Vom Hamburger Startup App Camps gab es praktische Anregungen für den Unterricht, etwa wie Schüler eine App entwickeln können.
Darüber hinaus stellte das ZKM Schulklassenprogramme und Fortbildungen für Lehrkräfte vor, die in Kooperation mit dem Regierungspräsidium durchgeführt werden. Eine Aktionsführung durch die Ausstellung Hybrid Layers im ZKM rundete den Kongress ab.
Am Nachmittag wurde im Anschluss an den MINT-Kongress die landesweite Auszeichnung MINT-freundliche Schule" an 36 Schulen vergeben. Zusätzlich behalten nach dreijähriger erfolgreicher MINT-Profilbildung insgesamt 47 Schulen durch eine erneute Bewerbung und Prüfung das Signet MINT-freundliche Schule. Zum ersten Mal erhalten darüber hinaus 10 Schulen das Prädikat MINT-freundliche Schule digital. Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg nun 207 MINT-freundliche Schulen.
Veranstalter des Kongresses
- Arbeitgeberverband Südwestmetall
- Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
- Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
- Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg
- Initiative MINT Zukunft schaffen"
- SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg
- Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der Verband der Elektrotechnik und Elektronik (VDE)