30.01.2020
Wolf: „Absenkung der Zölle auf Industrieerzeugnisse wäre zum beiderseitigen Vorteil der USA und der EU“.
Die baden-württembergischen Metallarbeitgeber hoffen weiter, dass die Gespräche zwischen der EU und den USA über ein transatlantisches Handelsabkommen in absehbarer Zeit noch zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden können. „Eine Absenkung der Zölle auf Industrieerzeugnisse wäre zum beiderseitigen Vorteil der EU und der USA“, sagte der Südwestmetall-Vorsitzende Dr. Stefan Wolf am Donnerstag in Stuttgart anlässlich des gemeinsam mit der American Chamber of Commerce veranstalteten Neujahrsempfangs. „Nach Berechnungen der EU-Kommission würden durch eine Abschaffung aller Zölle auf Industrieerzeugnisse die US-Exporte in die EU bis zum Jahr 2033 um 9 Prozent steigen und die EU-Exporte in die USA um 8 Prozent“, erläuterte Wolf.
Die EU und die Vereinigten Staaten seien die weltweit am stärksten miteinander vernetzten Wirtschaftsregionen, betonte der Südwestmetall-Vorsitzende: „2018 lag der transatlantische Warenhandel bei 811,3 Milliarden US-Dollar.“ Noch mehr als der reine Handel trügen gegenseitige Investitionen zur Verflechtung der beiden Wirtschaftsblöcke bei, so Wolf: „Die EU-Mitgliedstaaten hielten Ende 2017 rund 2,57 Billionen US-Dollar an Investitionsbeständen in den USA, die US-Direktinvestitionen in der EU beliefen sich auf rund 2,18 Billionen US-Dollar.“
Gerade für Deutschland seien offene Märkte von entscheidender Bedeutung, sagte Wolf: „Bei uns hängt jeder vierte Arbeitsplatz vom Außenhandel ab, in der Industrie sogar jeder zweite.“ Deutsche Unternehmen seien aber auch große Investoren in den Vereinigten Staaten. „Sie schaffen dort viele gut bezahlte Arbeitsplätze und exportieren von dort aus einen großen Teil ihrer Produktion in alle Welt“, erklärte der Arbeitgebervertreter.
Die transatlantische Partnerschaft mit den USA sei auch weiterhin von entscheidender Bedeutung um gemeinsame Herausforderungen beispielsweise bei sicherheitspolitischen Themen oder der Modernisierung der Welthandelsorganisation anzugehen, unterstrich Wolf: „Die Vereinigten Staaten bleiben Europas wichtigster Sicherheits- und Wirtschaftspartner.“