09.09.2020
Die Corona-Krise hat den dringenden Handlungsbedarf beim Ausbau der Digitalisierung an den Berufsschulen offengelegt. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall begrüßt deshalb den Vorschlag des Berufsschullehrerverbands, an den beruflichen Schulen eigene Koordinatoren für die Digitalisierung des Unterrichts einzusetzen. „Als Teil der Schulleitung können die Koordinatoren Verantwortung für die Entwicklung und Verankerung didaktischer Standards über alle Fächer übernehmen“, sagte der Südwestmetall-Geschäftsführer für Politik, Bildung und Arbeitsmarkt, Stefan Küpper, am Mittwoch in Stuttgart: „Sie sollten die Treiber für die notwendige Integration von digitalen Zukunftstechnologien und Industrie-4.0-Themen in den Schulen sein. Gleichzeitig sind sie dann auch die Ansprechpartner für die Ausbildungsbetriebe.“
Um Lehrkräfte mit ausgeprägter digitaler Expertise zu gewinnen, müssten aber neue Wege im Zuge einer nachhaltigen Imagekampagne für das berufliche Lehramt beschritten werden, sagte Küpper: „Dazu zählen auch attraktive Programme für Seiteneinsteiger aus der Wirtschaft.“ Eine Zielgruppe könnten beispielsweise pädagogisch affine Ingenieure sein, die sich wegen des Strukturwandels beruflich umorientieren. „Dafür müssten spezielle Beschäftigungs- und Qualifizierungsplattformen eingerichtet werden, die den Übergang von der Wirtschaft in den Schuldienst als besondere Form des Vorbereitungsdienstes ermöglichen“, erklärte der Arbeitgebervertreter.