Der eklatante Mangel an Betreuungsplätzen in der frühkindlichen Bildung in Baden-Württemberg ist nach Auffassung der Metallarbeitgeber ein echtes Hemmnis für gleichwertige Teilhabe- und Bildungschancen im Südwesten. „Die Unterversorgung mit Kita-Plätzen ist zudem ein Nachteil im Wettbewerb mit anderen Bundesländern um die besten Fachkräfte“, kommentierte der für Politik, Bildung und Arbeitsmarkt zuständige Südwestmetall-Geschäftsführer Stefan Küpper am Dienstag in Stuttgart die Ergebnisse des „Ländermonitorings Frühkindliche Bildung & Kita-Fachkräfte-Radar“ der Bertelsmann Stiftung.
Während die Qualität in der frühkindlichen Bildung im Südwesten im Bundesvergleich sehr gut sei, bleibe der Mangel an Kita-Plätzen eine große Schwachstelle des baden-württembergischen Bildungssystems, erklärte Küpper: „Baden-Württemberg muss deshalb dringend in den Ausbau der frühkindlichen Bildungssysteme investieren“, forderte er. Der sehr gute Betreuungsschlüssel in den Kitas dürfe dabei aber nicht verwässert werden.
„Der notwendige Ausbau wird nur gelingen, wenn dafür eine ausreichende Anzahl an Fachkräften aus den Erziehungsberufen zur Verfügung steht. Die Prognose der Bertelsmann-Studie, dass in Baden-Württemberg bis 2030 eine Lücke an Fachkräften von bis zu 33.000 Erzieherinnen und Erziehern besteht, ist hier ein deutliches Alarmsignal“, sagte der Arbeitgebervertreter.
Land, Kommunen und Träger müssten nun in einer echten Verantwortungsgemeinschaft alle Möglichkeiten zu nutzen, um den Fachkräftemangel in den Erziehungsberufen zu verringern, forderte Küpper: „Nötig sind hier mehr Ausbildungskapazitäten, eine pädagogische Nachqualifizierung von Quereinsteigern sowie eine stärkere Fachkräfterekrutierung im Ausland.“