Barta: „Die Politik hat den Ernst der Lage noch nicht verstanden. Jetzt sind konsequente Maßnahmen gefragt, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen“
Die baden-württembergischen M+E-Unternehmen verzeichnen immer weniger Bestellungen. Nach einem Ausreißer nach oben im April haben die M+E-Auftragseingänge im Mai ihren Abwärtstrend fortgesetzt. Die M+E-Firmen im Südwesten verbuchten insgesamt 15,6 Prozent weniger Aufträge als im entsprechenden Vorjahresmonat. Das deutlichste Minus musste der Fahrzeugbau mit -18,4 Prozent hinnehmen. „Seit Jahresbeginn steht damit ein Gesamtminus bei den M+E-Aufträgen von fast 10 Prozent in den Büchern“, sagte Barta. „Die negativen heimischen Standortbedingungen, zu denen auch die hohen Arbeitskosten zählen, belasten die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen immer stärker.“
Die schwindenden Aufträge führen dazu, dass die M+E-Produktion in Baden-Württemberg deutlich rückläufig ist. Im Mai verzeichneten die M+E-Firmen im Südwesten ein Minus von 15,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat. Auch hier wies der Fahrzeugbau mit minus 23,9 Prozent den stärksten Rückgang auf. Seit Jahresbeginn liegt die M+E-Produktion in Baden-Württemberg um 10,5 Prozent im Minus. „Der Trend wird sich kurzfristig kaum drehen. Die M+E-Betriebe schätzen die Aussichten für die Produktion über die kommenden drei Monaten wieder negativer ein“, bemerkte der Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer. „Ein erneutes Schrumpfen der M+E-Produktion im Gesamtjahr 2024 wird sich kaum noch abwenden lassen.“
Die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage macht sich auch bei der Beschäftigung sichtbar. Zwar verzeichneten die M+E-Beschäftigtenzahlen im Mai in Baden-Württemberg ein minimales Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit dem Höchststand der Beschäftigtenzahlen in der baden-württembergischen M+E-Industrie Mitte 2019 sind aber bereits 28.900 M+E-Jobs verloren gegangen. „Auch der Ausblick bleibt verhalten. Für die kommenden drei Monate rechnen mehr M+E-Unternehmen mit einer rückläufigen Beschäftigung als mit einem Beschäftigungsaufbau“, erklärte Barta. „Nur mit einem gemeinsamen Kraftakt von Politik und Sozialpartnern werden wir das Beschäftigungsniveau an unseren Standorten erhalten können.“
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