Barta: „Es liegt auch in der gemeinsamen Verantwortung der Sozial- und Tarifpartner, die Rahmenbedingungen zu verbessern“
Zur Forderung der IG Metall Baden-Württemberg nach mehr Mitsprache und aktives Handeln der Arbeitgeber und der Politik erklärt Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall:
„Wir teilen den Befund, dass die aktuellen Rahmenbedingungen für die Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg äußerst herausfordernd sind. Neben einer tiefen Konjunkturkrise stehen die Herausforderungen der Transformation. Diese schlagen sich in Baden-Württemberg aktuell besonders dadurch nieder, dass die hohen Investitionen, die viele Unternehmen in die E-Mobilität gesteckt haben, noch keine Erträge abwerfen. Als dritter negativer Einflussfaktor kommen schließlich vielfältige strukturelle Probleme zum Tragen, beispielsweise viel zu hohe Energiekosten, eine im internationalen Vergleich zu hohe Steuerlast für die Unternehmen, eine überbordende Bürokratie. Wir dürfen aber auch die viel zu hohen Arbeitskosten nicht ausblenden, die zumindest teilweise in der Verantwortung der Tarifvertragsparteien liegen.
Von der Politik Weichenstellungen für deutlich verbesserte und wieder wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen einzufordern, ist zwar richtig und geboten. Aber die IG Metall macht es sich viel zu einfach, wenn sie den Arbeitgebern Mut- und Ideenlosigkeit vorwirft. Mut und Ideen brauchen Rahmenbedingungen, die ihre Verwirklichung ermöglichen. Und hier liegt es genau in unserer gemeinsamen Verantwortung als Sozial- und Tarifpartner, die Arbeits- und Rahmenbedingungen für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu verbessern. Genau hierzu haben wir uns anlässlich des Tarifabschlusses der vergangenen Woche gemeinsam bekannt. Es liegt daher nun an uns, Spielräume für die betrieblichen Akteure zu schaffen. Solche Spielräume können bei kluger Nutzung genau das bewirken, was wir gemeinsam anstreben: Rahmenbedingungen, die Zukunftsinvestitionen an den baden-württembergischen Standorten ermöglichen und dadurch Arbeitsplätze sichern.“