Barta: „Unternehmen brauchen in
der Transformation noch mehr Unterstützung von der Politik“
Die Arbeitgeber der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) fordern von der Landespolitik ein noch entschiedeneres Engagement zum Erhalt des industriellen Kerns der Automobilindustrie im Land. „Dieser Industriezweig ist von so herausragender Bedeutung für Beschäftigung, Fortschritt und Wohlstand in Baden-Württemberg, dass wir ihn unbedingt erhalten müssen“, sagte Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall, am Mittwoch anlässlich einer aktuellen Debatte im Landtag: „Jeder Arbeitsplatz, der hier verloren geht, bedeutet einen Steuer- und Beitragszahler weniger und gefährdet so die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“
Allein bei den Autobauern und Zulieferern im Land arbeiten eine Viertelmillion Menschen, im gesamten Automotive-Cluster mit verbundenen anderen Branchen und Dienstleistungen sind es rund doppelt so viele. „Damit hängt jeder zehnte Arbeitsplatz im Land am Auto“, sagte Barta: „Wer hier über Gesundschrumpfen fabuliert, hat die Zusammenhänge nicht begriffen.“ Noch verfüge Baden-Württemberg über ein einmaliges Innovations-Cluster im Automobilbereich, das erhalten werden müsse, so Barta: „Hier brauchen die Unternehmen aber gerade jetzt in einer äußerst schwierigen Phase der Transformation und des Übergangs zur Elektromobilität noch mehr Unterstützung von der Politik.“
Neben dem Erhalt der bestehenden Strukturen müsse es aber auch gelingen, neue Industrieansiedlungen zu Zukunftstechnologien nach Baden-Württemberg zu holen, sagte der Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer: „Hier bewegt sich aber trotz aller Anstrengungen der Landesregierung noch viel zu wenig.“ Die Gründe dafür lägen aber oftmals nicht in landesspezifischen Nachteilen, sondern in den allgemeinen Rahmenbedingungen in Deutschland. „So lange die Steuern und Abgaben hoch, die Strompreise kaum wettbewerbsfähig oder die Bürokratie erdrückend sind, wird es schwierig bleiben, neue Investoren zu gewinnen. Hier benötigen wir dringend auch einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel auf Bundesebene“, sagte Barta.