Südwestmetall-Veranstaltung zur Zukunft der Industriearbeit: Die Transformation bietet enorme Chancen für die Metall- und Elektroindustrie

Dr. Schulz: „Es fehlt uns nicht an Innovationskraft, aber die Rahmenbedingungen müssen endlich verbessert werden“

Die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie (M+E) sieht in der tiefgreifenden Transformation trotz aktueller Herausforderungen enorme Chancen. „Digitalisierung, Dekarbonisierung und die Neuordnung globaler Wertschöpfungsketten fordern Politik wie Unternehmen heraus. Wenn wir die richtigen Entscheidungen treffen, können wir die Position unserer Industrie als eine global führende Kraft in Zukunftstechnologien und nachhaltiger Produktion weiter stärken“, erklärte Dr. Joachim Schulz, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, am Donnerstag in Stuttgart anlässlich einer vom Verband organisierten Veranstaltung zur Zukunft der Industriearbeit.


„Es fehlt uns nicht an Innovationskraft oder an Ideen, aber die Rahmenbedingungen müssen endlich verbessert werden“, unterstrich Schulz. „Die kommende Bundesregierung muss verstärkt Bürokratie abbauen, Infrastrukturinvestitionen ausweiten und eine wettbewerbsfähige Steuer- und Abgabenpolitik umsetzen. Es geht darum, unseren Standort international wieder an die Spitze zu bringen. Das erfordert von uns allen – sowohl von den Belegschaften als auch vom Management – ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft.“ Der Südwestmetall-Vorsitzende machte deutlich, dass dies angesichts der demografischen Entwicklung auch bedeuten könne, länger zu arbeiten und später in Rente zu gehen.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist für Schulz die Offenheit gegenüber neuen Technologien. „Viel zu oft werden Zukunftstechnologien in frühen Entwicklungsstadien mit strikten Regulierungen belegt“, kritisierte er. „Stattdessen sollte der Fokus darauf liegen, ein innovationsfreundliches Klima zu schaffen, das den Markteintritt solcher Technologien fördert.“

Im Rahmen der Veranstaltung stellte Südwestmetall die Studie „Zukunftsszenarien für die Industrie und Industriearbeit in Deutschland“ vor. Die vier Szenarien der Studie – darunter eine innovationsgetriebene Hightech-Wirtschaft („Deeptech-Deutschland“) oder ein Modell mit regionalen Wertschöpfungsketten („Europäische Regional-Industrie“) – zeigen auf, wie sich die Industrie bis 2045 entwickeln könnte und welche Handlungsspielräume heute genutzt werden müssen. „Die Szenarien machen deutlich, dass die Zukunft kein Zufall ist. Sie liegt in unseren Händen“, sagte Schulz. „Wir stehen an einem Punkt, an dem wir durch mutige Entscheidungen die M+E-Industrie in eine nachhaltige, innovative und wettbewerbsfähige Zukunft führen können.“ 

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Thomas Widder

Referent Kommunikation

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