Barta: „Es ist völlig absurd, uns Abbaupolitik vorzuwerfen und uns mit
Kampfbereitschaft zu drohen“
STUTTGART – Zur heutigen Pressemitteilung der IG Metall
Baden-Württemberg und den schweren Vorwürfen an die Arbeitgeberseite erklärt
Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall:
„Wir sind maximal irritiert über die heutigen Äußerungen und haltlosen
Vorwürfe der baden-württembergischen IG-Metall-Bezirksleiterin, Frau Resch. Die
enormen Veränderungen, hervorgerufen durch eine tiefgreifende Transformation,
fordern uns alle gemeinsam, Beschäftigte und Betriebe, Arbeitgeber und
Gewerkschaft bis aufs Äußerste. Wir sind uns dabei unserer großen Verantwortung
bewusst und arbeiten daher flächendeckend im Land konstruktiv an bestmöglichen
Lösungen, um so viel Beschäftigung wie möglich zu sichern und den hiesigen
Standorten eine Zukunftsperspektive zu geben. Hier sitzen wir oft mit der IG
Metall gemeinsam am Tisch, und die Gewerkschaft weiß um das ernsthafte Bemühen
aller Seiten.
Deshalb ist es absolut unverständlich, wenn sie uns jetzt vorwirft, dass
viele Unternehmen selbst gewinnbringende Geschäftsmodelle einfach abwickeln
würden, ohne zu prüfen, ob eine wettbewerbsfähige Produktion hier möglich wäre.
Es ist völlig absurd, uns Abbaupolitik vorzuwerfen und uns mit
Kampfbereitschaft statt konstruktivem sozialpartnerschaftlichem Dialog zu
drohen.
Ein großes Ärgernis ist auch, dass die IG Metall hartnäckig ihren
eigenen Beitrag an der misslichen Situation leugnet, in der sich viele unserer
Unternehmen befinden. Tag für Tag berichten uns unsere Mitglieder, dass hohe
Lohn- und Arbeitskosten der Hauptgrund dafür sind, dass rentables Geschäft an
Standorten in Deutschland kaum noch möglich ist und dass Gewinne oftmals nur
noch im Ausland erzielt werden. Hier trägt die IG Metall mit einer Tarifpolitik
der Lohnmaximierung, die sich an den weltweit erzielten Gewinnen der
Unternehmen orientiert, die Hauptverantwortung – und sie hat den Hebel selbst
in der Hand, dies mit einer anderen Tarifpolitik, die die Wettbewerbsfähigkeit
der hiesigen Standorte mehr in den Blick nimmt, zu korrigieren.
Wir sind jederzeit bereit, mit der IG Metall darüber zu sprechen, wie
wir gemeinsam den Prozess zur erfolgreichen Gestaltung der Transformation noch
verbessern können. Ebenso strecken wir die Hand aus, unser beiderseitiges
Anliegen, die Rahmen- und Standortbedingungen für die Industrie im Land zu
verbessern, auch noch intensiver gemeinsam an die Politik zu adressieren.
Fragwürdige Vorwürfe und Säbelrasseln sind hingegen weder konstruktiv, noch
bringen sie uns in der Sache weiter.“